Lust auf eine spontane Kurzreise über Ostern? Dann komm nach Mallorca! Schönes Wetter und inseltypische Oster-Highlights warten auf Dich – und worauf wartest Du?!
Die Osterfeiertage auf Mallorca zu verbringen ist für mich immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Und wenn Ihr mich jetzt fragt, warum, dann kann ich nur sagen: Das lässt sich nicht mal eben kurz zusammenfassen – findet es am besten einfach selber heraus… Denn jeder von uns tickt anders, und was der eine (ich zum Beispiel) mag, ist für den anderen ein Greuel.
Wer sich auf das Abenteuer “Oster-Kurztrip nach Mallorca” einlassen möchte, den kann ich aber gern ein wenig inspirieren… mit meinem zugegebenermaßen sehr persönlichen und emotionalen Bericht über die größte und beeindruckendste Osterprozession der Insel, an der ich letztes Jahr hautnah teilhaben durfte …
Endlich ist es so weit: Um Punkt 19.00 Uhr startet an der Esglesia de l’Anunciació in Palmas Altstadt die Prozession “Sant Crist de La Sang” – was so viel wie “Vom Heiligen Blut Christi” bedeutet. Und in diesem Jahr sind mein Mann und ich zum ersten Mal am Straßenrand der Carrer dels Oms live mit dabei!
An Palmas größter und längster Osterprozession nehmen insgesamt 33 Bruderschaften mit rund 4000 Büßern und Musikern teil. Geschlagene fünf Stunden dauert der Umzug von der Kirche de l’Anunciació durch die Straßen und Gassen der Altstadt bis zur Kathedrale Le Seu.
Ein mittelalterlich anmutendes Spektakel, dem man – wie ich finde – einmal im Leben beigewohnt haben sollte. Anders als ursprünglich angenommen, hat mich die Prozession doch tief bewegt, und das, obwohl ich schon seit vielen Jahren offiziell keiner Kirche mehr angehöre und Katholizismus nicht gerade das ist, wofür ich brenne…
Ich glaube, es ist diese mittelalterlich-mystische Stimmung, die einen auf seltsame Weise fasziniert, aber auch beängstigt: Beim Anblick der mit ihren traditionellen Spitzhüten verhüllten Büßerschaft läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Die Bruderschaften haben diesen Brauch aus der Zeit der Inquisition übernommen: Verurteilte Ketzer mussten damals Büßerhemden und einen Spitzhut tragen, um sofort als solche erkannt zu werden.
Die Atmosphäre ist so intensiv, dass ich regelrecht Gänsehaut am ganzen Körper bekomme. Lautes, rhythmisch-monotones Trommeln und die düstere Musik tun ihr Übriges und verstärken das bedrückende Gefühl, das sich in mir breit macht. Und trotzdem starre ich weiter wie gebannt auf die an mir vorbeiziehende Büßerschar.
Nach zwei Stunden geben mein Mann und ich dann doch auf – meine Ohren dröhnen und meine Augen haben für heute genug vom Heiligen Blut Christi gesehen. Mal schauen, vielleicht halte ich ja im nächsten Jahr bis zum Prozessionsende durch…
Extra-Tipp: Für all diejenigen, die es nach all dem Prozessions-Tobak jetzt eher nach ein paar handfesten weltlichen Tipps gelüstet: Mein geschätzter britischer Instagram-Freund und Insel-Experte Mallorca Luxe (#mallorcaluxe), dessen Profil ich Euch an dieser Stelle nur wärmstens empfehlen kann, hat auch noch zwei gute Tipps für Euch parat:
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