Kaum zu glauben: Mein erstes VIVA MALLORCA!-Jahr neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu … Höchste Zeit, mich zum Jahresende bei Euch mit einem ganz besonderen Sehnsuchtsort-Highlight dafür zu bedanken, dass Ihr meinen Blog besucht und mir auch auf Instagram so zahlreich folgt! Danke, Ihr seid einfach großartig!
Als kleines Dankeschön habe ich mich vor ein paar Tagen in einen flotten Fiat 500 gesetzt, und bin für Euch jetzt, wo die Massen die Insel verlassen haben, noch einmal ganz gemütlich meine Traumstrecke auf Mallorca entlanggefahren: 56 lange und atemberaubende Kilometer auf der Panoramaroute Ma-10 von Andratx nach Sóller! Ein echtes Highlight für alle Insel-Sehnsüchtigen und jene, die es werden wollen.
Neugierig geworden? Dann steig ein – ich nehm Dich mit auf eine Fahrt, die Du so schnell nicht vergessen wirst…
Idealer Mallorca-Roadtrip für alle Sehnsuchtsort-Sucher
Schon seit Jahren wollten wir uns immer mal auf Mallorca einen Fiat 500 mieten, um dann mit dem kleinen Flitzer ganz relaxed über die Insel zu düsen… Und in unserem diesjährigen Weihnachtsurlaub haben wir es endlich wahrgemacht!
Es ist schon verrückt, wie einen dieses schnuckelige italienische Kultauto in null Komma nichts entschleunigt – ganz von allein, ohne jegliches Dazutun. Kaum eingestiegen, wird der Weg zum Ziel, und Zeit spielt plötzlich keine Rolle mehr…
Der Weg beginnt für mich und meinen Mann am frühen Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages im Inselsüdwesten, kurz hinter Andratx. Dort biegen wir von der gut ausgebauten Ma-1 auf die kurvenreiche Küstenstraße Ma-10 ab. Von nun an geht’s im Schneckentempo – mehr oder weniger immer direkt an der felsigen Steilküste entlang – bis nach Sóller. Wer das Paradies sucht, wird es hier definitiv finden. Wie im Zeitraffer fliegt es an einem vorbei: sattes Agaven-Grün und knorrige Olivenbäume vor der Kulisse imposanter Tramuntana-Gipfel, dazu immer wieder terrassierte Gärten und Weinberge, Pinienwälder, die schroffe Steilküste und das endlos weite türkisblaue Meer! Man kann sich gar nicht sattsehen…
Der Zwischenstopp am Mirador Es Grau ist ein Muss
Zum Glück gibt es unzählige Haltepunkte auf der noch vor uns liegenden Panoramastrecke, die zu einem kurzen oder auch gern etwas längeren Zwischen-/Fotostopp einladen. Wir halten das erste Mal bei Kilometerstein 106 zwischen Andratx und Estellenc am neu gestalteten Picknickplatz des „Coll de sa Gramola“. Der große Parkplatz bietet neben mehreren Grillplätzen, Tischen und Bänken auch einen phantastischen Ausblick auf das noch in weiter Ferne liegende Meer.
Bereits nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir auf 331 Metern Höhe den Mirador Es Grau, unseren zweiten Haltepunkt. Hier gibt es auch das gleichnamige Restaurant „Es Grau“, das jetzt im Winter allerdings – wie die meisten Ausflugslokale entlang der Strecke – geschlossen hat. Aber egal! Wir genießen trotzdem auf einer kleinen Bank die wundervolle Aussicht auf das unter uns in der Dezembersonne smaragdgrün glitzernde Meer und vergessen die Zeit!
Von hieran windet sich die serpentinenreiche Straße bergab, vorbei geht’s am Coll des Pi und schließlich rollen wir hinein ins beschauliche Küstenörtchen Estellenc. Der traumhaft an einer kleinen Bucht gelegene Ort wirkt heute am zweiten Weihnachtsfeiertag wie ausgestorben. Alle Cafés und Restaurants, an denen wir vorbeifahren, haben geschlossen. Schade, wir hätten so gern mal ein Päuschen gemacht und mit Blick auf die Bucht einen leckeren Cortado getrunken.
Stattdessen fahren wir ohne Zwischenstopp direkt weiter. Das nächste Strecken-Highlight wartet schon auf uns: Mallorcas wohl bekanntester Wachturm “Torre des Verger”…
Von Estellenc aus geht’s für uns geschmeidig weiter in Richtung Banyalbufar. Während wir mit unserem kleinen italienischen Freund gekonnt eine enge Kurve nach der anderen nehmen, fangen meine Gedanken plötzlich an abzuschweifen… Ich frage mich: Wie ist das damals wohl gewesen, als diese Wahnsinnsstraße gebaut wurde? Wann wurde sie eigentlich gebaut? Wie haben die das ganze Material bloß hierhergeschafft und sind möglicherweise Menschen beim Bau der Ma-10 ums Leben gekommen, zum Beispiel durch herabstürzende Gesteinsbrocken? Mir wird ganz anders bei all den Gedanken, und in meinem Kopf fängt sich vor lauter Fragen plötzlich alles an zu drehen – und dann noch die vielen Serpentinen …
Das abrupte Abbremsen meines Mannes stoppt mein Gedankenkarussell und holt mich zurück ins Hier und Jetzt. Wir haben unseren nächsten Haltepunkt erreicht: Torre des Verger, den wohl bekanntesten Wachturm der Insel!
Wow – was für ein Panorama, was für ein Blick bis zum Horizont: Genau hier, an dieser Stelle, hätte auch ich einen Turm gebaut. Wir stehen einfach nur schweigend da, genießen den Augenblick und die atemberaubende Stille – denn außer uns ist heute, am zweiten Weihnachtsfeiertag, keine Menschenseele auf dem für gewöhnlich total überfüllten kleinen „Torre des Verger“-Parkplatz. Ein Grund mehr, Mallorca im Winter zu besuchen… und die Ruhe zu genießen!
Jetzt müssen wir uns aber ein wenig sputen… vor lauter, lauter ist es inzwischen schon halb vier und eigentlich wollten wir Sóller gern vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.
Auf der MA-10 jagt ein Sehnsuchtsort den nächsten
Kein Problem: Mein Mann ist schließlich Walter Röhrl und Niki Lauda in einer Person! Mit Karacho geht’s vorbei am hübschen Örtchen Banyalbufar mit seinen charakteristischen Terrassenfeldern. Nun muss sich unser Fiat noch einmal mächtig anstrengen, um sich über den Coll de la Bastida bis zum 498 Meter hohen Coll d’en Claret hochzuquälen! Puh, die Hälfte der Strecke wäre damit geschafft…
Die letzten 24 Kilometer führen uns an diesem wundervollen sonnigen Dezembertag dann über Valldemossa und Deià ans ersehnte Ziel unserer Panoramaroute: SÓLLER!, das wir gerade noch rechtzeitig erreichen, um den einsetzenden Sonnenuntergang mitzuerleben! Was für ein wundervoller Tag…
Der Weg war diesmal das erklärte Ziel des letzten VIVA MALLORCA! – Highlights im Jahr 2018!
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