August – einer d e r Hauptreisemonate auf Mallorca. Es ist jetzt nicht nur unerträglich heiß auf der Insel, sondern vielerorts auch unerträglich voll. Grund genug, heute einmal offen und ehrlich auf meinem Blog über die Schattenseiten des „Geheimtipp“-Hypens zu sprechen…
Gestern lag sie wieder in meinem Briefkasten, die aktuelle Ausgabe des Mallorca Magazins, das ich seit vielen Jahren abonniert habe, um auch während meiner inselfreien Zeit weiter auf dem Laufenden zu bleiben!
Und das muss ich der ältesten deutschsprachigen Inselzeitung wirklich lassen: Sie ist stets am Puls der Zeit, greift auch unangenehme Themen auf und bringt sie sogar auf die Titelseite! So wie diese Woche mit der Titelgeschichte „Höhen und Tiefen einer Traumbucht“, in der MM-Redakteurin Claudia Schittelkopp eindrucksvoll beschreibt, was passiert, wenn Geheimtipps in Zeitalter von Instagram & Co. viral gehen und keine Geheimtipps mehr bleiben…
Caló des Moro – bis zu 3500 Besucher am Tag!
Die Rede ist von der kleinen Bucht Caló des Moro in der Gemeinde Santanyi. Rund 3500 Besucher quälen sich tagtäglich mit Kind und Kegel, mit Sack und Pack zur vermeintlichen Traumbucht, die infolge des Massenansturms diesen Namen leider nicht mehr verdient!
Wer den halbstündigen beschwerlichen, teils unbefestigten steilen Weg vom Parkplatz am Cami de Cala Llombards bis zur Caló des Muro geschafft hat, muss erstaunt feststellen, dass es hier mehr oder weniger keine Liegeplätze gibt. Der kleine Sandstrand ist vom Meer unterspült, lediglich die schroffen umliegenden Felsen bieten – wenn man Glück hat – überhaupt noch ein freies, allerdings eher unkomfortables Plätzchen. Aus der Traum! Und Toiletten? Fehlanzeige! Ein Cocktail an der Strandbar? Vergiss es, gibt keine! – Jetzt mal ehrlich: Das Paradies sieht für mich anders aus…
Mallorca-Geheimtipps, die schon lange keine mehr sind
Nichtsdestotrotz hält sich der Mythos von der „Traumbucht“ Caló des Moro offensichtlich hartnäckig, vor allem in den Sozialen Medien – als beliebtes Selfie-Motiv bei Jung und Alt. Mit all seinen Folgen: „Es werden Pflanzen herausgerissen, Hygieneartikel in die Natur geworfen, Absperrungen umgeworfen“, so Claudia Schittelkopp vom Mallorca Magazin.
Der Massenhype hat inzwischen derartige Ausmaße angenommen, dass sogar eine private Stiftung gegründet wurde, die sich – zum Teil durch Spenden finanziert – um die Sauberkeit und Ordnung vor Ort kümmert. Derzeit wird gemeinsam mit den Eigentümern des 40.000 Quadratmeter großen Grundstücks rund um die Caló des Moro, dem Architektenpaar Hans-Peter und Maren Oehm, sowie der Bürgermeisterin von Santanyi versuchen, eine Lösung für das Problem zu finden.
Ich drücke die Daumen und hoffe, dass künftig an der Caló des Moro wieder ein wenig Ruhe einkehrt – und Geheimtipps am besten das bleiben, was ihr Name verspricht: geheim!!!
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