[Unbezahlte Werbung] Hola, meine lieben VIVA MALLORCA! Freunde… Lust, mitzukommen auf eine kleine Entdeckungsreise zu den schönsten traditionellen Töpfereien Mallorcas?! Dann lass Dich jetzt einfach von mir entführen…
Wohin? Na, in d a s Zentrum mallorquinischer Töpferkunst schlechthin, nach Marratxi. Die nur elf Kilometer von Palma entfernte Gemeinde beherbergt sage und schreibe 15 Töpfereien, die sich perlengleich die sogenannte Ruta del Fang entlang reihen. Die „Route des Tons“ schlängelt sich über rund zehn Kilometern von Sa Cabaneta bis nach Pòrtol oder umgekehrt – je nachdem, an welchem Ende man mit der Tour beginnt.
Wer diese Strecke zum ersten Mal entlangfährt, hat in der Tat die Qual der Wahl – bei über einem Dutzend Werkstätten, die allesamt zum Keramik-Shoppen einladen…
So zumindest ging es mir und meinem Mann, als wir uns hier vor vielen Jahren erstmals auf die Suche nach einer typischen Olleria (spanisch für Töpferei) machten, in der ich original mallorquinisches Geschirr für unser Zuhause kaufen wollte – und das natürlich in meiner Lieblingsfarbe: TÜRKIS!
Sa Roca Llisa 26 – ein Töpferparadies auf Erden
Und was soll ich sagen: Wie so oft auf Mallorca hat uns auch damals ein glücklicher Zufall ans Ziel unserer Wünsche geführt. Manchmal muss man eben einfach nur mal versehentlich falsch abbiegen 😉
Und schwuppdiwupp landet man in einer kleinen unscheinbaren Gasse, wo einem von der Fassade eines maisgelben Gebäudes die Aufschrift: “Olleria i Ceràmica Sa Roca Llisa 26” entgegenprangt! Nomen est omen, könnte man sagen, liegt die so entdeckte Töpferei doch sinnigerweise in der gleichnamigen Straße, Hausnummer 26!
Tja, was soll ich sagen: Damit war es gefunden, mein ganz persönliches Töpferparadies. Ein Ort, an dem es wirklich alles gibt, was das Herz eines echten Keramik-Fans begehrt. Angefangen bei besagtem türkisfarbenen Geschirr, über bunt gemusterte Schüsseln und Krüge bis hin zu klassischen Tontöpfen für die Terrasse. Keine Frage, hier bei Sa Roca Llisa versteht man sein Handwerk. Wen wundert’s, kann das Familienunternehmen inzwischen auf eine beeindruckende 160-jährige Handwerkstradition zurückblicken – eine Tradition, die sich in jedem einzelnen Teil ihrer mit viel Liebe und Sorgfalt produzierten Keramik widerspiegelt.
Bei meinem letzten Besuch, vor genau einem Jahr, durfte ich sogar mal einen kurzen Blick in die ans Ladengeschäft angrenzende Werkstatt werfen. Hier, im Heiligtum von Sa Roca Llisa, ist Fotografieren allerdings streng verboten, wie mir der Besitzer Pep Serra und seine Frau Contxa freundlich, aber bestimmt erklären. Offensichtlich haben die beiden in dieser Hinsicht nicht nur gute Erfahrungen gemacht…
Schade eigentlich, doch nicht zu ändern! Aber, ehrlich gesagt bin ich ja auch nicht zum Fotografieren hierhergekommen, sondern zum gemütlichen Stöbern und Keramik-Shoppen ,-))
FAZIT: Solltest Du also noch auf der Suche nach einer wirklich guten Adresse für traditionelles Töpferhandwerk sein, dann weißt Du ja jetzt, wo Du hinmusst: nach Pòrtol, zu Sa Roca Llisa-26!
Und weil’s so schön ist, setze ich gleich noch einen obendrauf und verrate Euch, wo es entlang der Ruta del Fang die schönsten Siurells gibt. Jene berühmten aus weißem Ton hergestellte Figuren mit ihren charakteristischen rot-grünen Strich-Verzierungen. Zusätzlich mit einem kleinen Mundstück versehen, dienen sie seit jeher als Pfeifen; ansonsten werden sie auch gern als originelle Glücksbringer gehandelt.
Ca’n Bernadi Nou – Siurells seit Generationen
Von Pòrtol geht’s erst mal ans andere Ende der Ruta del Fang, genauer gesagt ins beschauliche Sa Cabaneta. Etwas versteckt, ganz in der Nähe des Töpfer-Museums – das übrigens auch sehr besuchenswert ist –, liegt die Familienwerkstatt der Amenguals: Ca’n Bernadi Nou. In einem kleinen, direkt an der Calle Jaume I gelegenen Häuschen fertigt und verkauft Handwerksmeisterin Maria Amengual überwiegend Siurells – und das bereits in vierter Generation! Als wir Maria letzten März in ihrem Traditionsgeschäft besuchen, ist sie gerade eifrig damit beschäftigt, einen Großteil ihrer Ware für die Fira del Fang, die jährlich in Marratxi stattfindende Töpfer-Messe, zu verpacken. Das hält sie jedoch nicht davon ab, uns sehr herzlich zu empfangen und in aller Ruhe von Regal zu Regal durch ihr kleines Töpferparadies zu führen. Das Sortiment reicht von typischen Siurell-Figuren unterschiedlichster Form und Ausgestaltung bis hin zu selbst kreierten kleinen Ohrsteckern und Ringen aus Keramik – denen ich wirklich nicht widerstehen konnte!
Als wir uns mit einem Souvenir unterm Arm von Maria verabschieden, wünsche ich ihr noch viel Erfolg für die bevorstehende Fira del Fang – nicht ahnend, dass diese vierzehn Tage später wegen Corona frühzeitig abgebrochen werden muss!
In diesem Jahr, so mein derzeitiger Wissensstand, soll die Töpfer-Messe wieder wie gewohnt stattfinden. Allerdings nicht – wie die letzten 36 Jahre – Mitte März, sondern wohl erst im Mai!
Mal sehen, vielleicht können wir ja bis dahin auch wieder nach Mallorca reisen und Maria an ihrem Stand besuchen. Ich bin mir sicher, sie würde sich riesig freuen!
In diesem Sinne sage ich:
¡Hasta pronto, bis bald in Marratxi!
Eure Karin
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