So langsam heißt es für mich Abschied nehmen … von meiner alten Website – mit einem letzten Beitrag. Und was könnte sich dafür besser eignen als eine meiner ersten und liebsten Mallorcageschichten? Aber schau selbst, was ich aus den Tiefen meines BLOG-Archivs für Dich hervorgekramt habe…
[Werbung ohne Auftrag] “Es war einmal…” – so fangen für gewöhnlich die meisten Märchen an. Und auch meine Agatha Christie-Geschichte erscheint zugegebenermaßen in Teilen ein wenig märchenhaft … Doch ich schwöre, jedes Wort davon ist wahr…
Wer schon einmal das Glück hatte, seinen Insel-Urlaub im legendären Hotel „Illa d’Or“ in Port de Pollença verbringen zu dürfen, wird sie früher oder später treffen: Agatha Christie! Na ja, natürlich nicht leibhaftig, die Gute ist ja nun immerhin schon 44 Jahre tot. Aber ihr Geist ist immer noch spürbar, hier im ehrwürdigen weißen Haus am Ende jener schmucken Strandpromenade, der die vor Ort stark vertretene Britenfraktion den Namen “Pine Walk” gegeben hat!
Aus der Glasvitrine heraus grüßt Agatha Christie
Aber zurück zum “Illa d’Or” und Agatha. Wo begegnet sie einem hier?, wirst Du Dich jetzt vielleicht fragen… Ich verrate es Dir: im Hotelfoyer, wo sie Dich in Gestalt eines lilafarbenen Taschenbuchs mit dem Titel „Problem at Pollensa Bay“ aus einer kleinen, eher unscheinbaren Glasvitrine* heraus anlächelt! Also, wenn das einen mal nicht neugierig macht…
…mich jedenfalls hat es neugierig gemacht, als ich damals, im Juni 2015, am Morgen nach unserer Ankunft erstmalig an jener Vitrine vorbeikam und besagtes Buch sah. Ich fragte mich: Warum wird das hier wohl ausgestellt? Was hat das „Illa d’Or“ mit Agatha Christie zu tun? Wo ist der Zusammenhang? Fragen über Fragen und keine Antworten! Das ließ mir keine Ruhe. Ich wollte mehr wissen, ging im Hotel auf Spurensuche – und wurde fündig. Wo? In einem Sonderdruck zum 85-jährigen Bestehen des „Illa d’Or“.
Das Hotel hatte ein Jahr zuvor aus gegebenem Anlass einen edlen Jubiläumsband drucken lassen. Natürlich golden, versteht sich! Und im Hotel und auf den Zimmern lagen auch jetzt, ein Jahr später, noch einige davon für die Gäste aus.
Mit einem dieser goldenen „Prachtexemplare“ bewaffnet, machte ich es mir schließlich auf unserem Balkon gemütlich und genoss abwechselnd die spannende Geschichte des Illa d’or und den traumhaften Blick über die „Pollensa Bay“ … Etwa eine Stunde und einen Gin Tonic später treffe ich sie dann endlich, auf Seite 25 :
„Die britische Schriftstellerin Agatha Christie war seit Beginn der 30er Jahre die berühmteste Persönlichkeit, die sich im Hotel Illa d’Or einquartierte. Nach Erinnerung der Geschwister Oliver-Llobera, Töchter der Hotelgründer, erinnern sie sich, dass ihre Eltern sie la escritora inglesanannten, und dass sie zu allen Mahlzeiten stets ihre Butter serviert haben wollte.
Es ist bekannt, dass Agatha Christie sich vom Hafen inspirieren ließ, um ihre Kurzgeschichte Problem at Pollensa Bay zu schreiben. Diese wurde im Jahr 1936 in dem Filament Magazine erstmalig veröffentlicht.“
Der Stoff, aus dem Mallorca-Träume sind
Jetzt hatte ich sie, die Antwort auf all meine Fragen. Wow!, dachte ich nur. Das ist ja der helle Wahnsinn. Ich im selben Hotel, in dem auch schon Agatha war. Vielleicht sogar im selben Zimmer – wer weiß. Darauf noch einen Gin Tonic! Cheers, Agatha! Und während ich noch so vor mich hin träume, wie Agatha und ich Arm in Arm den Pine Walk entlang schlendern, leicht beschwipst von unseren diversen Gin Tonics, klopft es an der Tür und ein Zimmermädchen ruft “Roomservice!”…
Zurück in Deutschland habe ich mir natürlich gleich das Taschenbuch besorgt und die Story „Paradies Pollensa“, so der deutsche Titel der Kurzgeschichte, in einem Zug gelesen. einfach fantastisch, wie es Agatha Christie gelingt, das „Illa d’Or“ mit nur einem Satz so plastisch zu beschreiben, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, es direkt vor meinen Augen zu sehen:
„Nach der Fahrt durch die engen Straßen von Pollença kamen sie über die kurvenreiche Küstenstrecke zum Hotel Pino d’Oro, einem kleinen Haus am Meer, dessen Anblick im nebligen Dunst dieses schönen Morgens an die exquisite Verschwommenheit eines japanischen Drucks erinnerte. Sofort wusste Mr. Parker Pyne, dass es das war, was er suchte.“
Und ich kann ihn verstehen! Denn das „Illa d’Or“ ist zweifellos eines der schönsten und charmantesten Traditionshäuser der Insel. Und genau das, wonach auch ich immer gesucht habe!
Danke, meine lieben VIVA MALLORCA! Freunde, dass ihr mich die letzten zwei Jahre hier besucht und begleitet habt!
Keine Sorge: Wir sehen uns in Kürze wieder – auf meiner nigelnagelneuen VIVA MALLORCA! Seite…
In diesem Sinne: Hasta pronto!
*P.S: Ach ja, bevor ich’s vergesse: Leider gibt es die wundervolle Vitrine inzwischen nicht mehr – sie ist offensichtlich der erst kürzlich stattgefundenen Neugestaltung des Hotels zum Opfer gefallen. Sehr schade, wie ich finde!
Infobox:
HOTEL ILLA D’OR
C/ Paseo Colón, 265
07470 Port de Pollença
Tel. (+34) 971 86 51 00
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